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1223. Mai 28. o. O.

4. Kal. Jun. p. a. 14.

Lorenz, Bischof von Breslau, erlaubt auf Bitten des Herzogs Heinrich und der Nonnen zu Trebnitz mit Zustimmung seines Kapitels dem Domherrn Pravota, paroehianus der Adalbertskirche zu Melicz (Militsch), die der letzteren Kirche zustehenden Zehnten von Zessovo (nach Bach, Gesch. des Kl. Trebnitz 124, Anm. l der Name eines Waldes zwischen Schlottau und Frauwaldau, Uyezdicz (Ujeschütz), Skorossovo (Skorischau nach Knie), Klein Grabovno (Kl. Graben), deren das Kloster dringend bedarf, gegen den der Dörfer, que sunt in Ostrovze Gross- und Klein Ossig, welchen der Herzog dem Kloster geschenkt hatte, als seine Tochter Girtrud. in's Kloster eintrat (vgl. o. No. 149), umzutauschen.

O. Z.


Staats-Archiv Trebnitz 22. Fälschung frühestens aus dem 14. Jahrhundert, ziemlich genau nachgebildet der oben unter Nr. 226 erwähnten Urkunde. Die Unechtheit, welche die Schrift auf den ersten Blick zeigt, wird noch besonders durch folgenden Umstand erwiesen. Die Urkunde, welche als Vorbild gedient, ist datirt A°. M.CC.XX.III. Kl. Jun., und wurde hiernach gewöhnlich auf den 1. Jun. 1223 gesetzt, was allerdings nur möglich war, indem man das beigesetzte "pont. nri. a. 14." übersah. Diesen Irrthum hat nun auch der Verfertiger unserer hier vorliegenden Urkunde getheilt, und indem er der Abwechselung wegen als Datum setzt CCXXIII. (M fehlt gegen die Sitte) V. Kl. Junii, daneben aber das pont. nri. a. 14 bestehen lässt, hat er aus der chronologischen Zweideutigkeit seines Vorbildes einen ihn selbst schwer gravirenden Anachronismus gemacht. Die Siegel sind gut, vielleicht sogar von echten Urkunden angehängt. Abgedr. bei Haeusler, Fürstenthum Oels. Urk. S. 60.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.